N2 Nordkap, Skandinavien
- Finnland: Inarisee
- Norwegen: Nordkap, Hammerfest
- Norwegen: Vesteralen, Lofoten
- Norwegen: Bodo, Trondheim, Bergen, Oslo
- Schweden: Westküste
- Dänemark: Kopenhagen
- Deutschland: St. Peters-Ording, Hamburg
9.-10. Juli - Inari, Finnland
Wir übernachten zum 1. Mal seit Helsinki wieder auf einem Campingplatz. Putzen, Waschen, Erholen. Dann geht es aber doch noch ins Dorf und in das Samen Museum. Im Museum sehen wir sehr interessante Ausstellungen über die örtlichen Künstler, die Natur und das Leben der Samen. Im Freien sind dann Hütten, Zelte und Fanggeräte der Samen ausgestellt.
Dann fahren Richtung Nordkap. 180 km vor dem Nordkap machen wir Halt in Lakselv am Salmon River. Carmen hat Geburtstag und wir gratulieren per Skype.
11.-12. Juli 2012 - Mitternacht am Nordkap
Wir sind da, am nördlichsten Punkt Europas. Am Nachmittag sind wir noch fast alleine, aber am Abend fahren dann die Busse ein und es wimmelt von Touristen. Der Himmel war anfänglich noch bewölkt, aber dann drückte die Sonne immer mehr durch. Es weht ein rauer Wind und es ist bitter kalt. Um Mitternacht geniessen wir noch die Mitternachtssonne am Nordkap, die uns auch noch in den Camper scheint. Natürlich stossen wir mit einem Cüpli an und decken uns mit Souveniers ein. Und für die lieben Verwanten gibt es eine Postkarte mit dem Norkap-Stempel.
12.-15. Juli - Nord-Norwegen
Wir machen einen Abstecher nach Hammerfest und fahren dann zurück bis Kvalsund. Am Morgen spazieren wir zum Wasserfall und fotografieren Blumen des Nordens. Danach treffen wir in Alta Willy und Katrin sowie Kurt und Marianne von der Russlandtour. Weiter geht’s über eine Hochebene. In Langfjordbotn halten wir dann an. Waschen, Douchen und Ausspannen stehen auf dem Programm. Ein Mövenpaar sorgt sich um den Nachwuchs. Barbara will nachschauen und wird von einer der Möven attakiert. Auf einen Tipp von einem Kapitän machen wir einen kurzen Abstecher um einen Gletscher zu fotografieren. Wir fahren weiter Richtung Süden. Beim Fotografieren von einem Wasserfall gibt es eine schöne Begegnung mit einer älteren Frau. Auch hier verstehen wir gegenseitig kein Wort und trotzdem versteht jeder den anderen. Abends gehen wir wieder einmal essen. Es gibt Rentiergeschnetzeltes (Finnbeef) mit Gemüse und Kartoffelstock. Die Nacht verbringen wir (wild) in der Nähe eines Parkplatzes.
16./19. Juli – Vesteralen/Lofoten, Norwegen
Auf dem Weg nach Gryllefjord stolperten wir in das Nest der Trolle. Viele Lustige Figuren und die Trolling Stones sind zu sehen und zu hören. Es gibt eine Kindervorstellung in der Geschichten und Lieder über die Trolle vorgetragen werden. Auch einen Tanz für die Kinder wird inszeniert. Die Kinder sind begeistert. Dank diesem Zwischenhalt sind wir nicht zu früh in Gryllefjord. Nach nur kurzer Wartezeit fahren wir auf die Fähre und landen 2 Stunden später in Andenes. Wir informieren uns über die Whalewatching Touren und suchen dann den Campingplatz. Das Wetter ist schlecht, wir versuchen es beim Polarmuseum, doch ist es die nächsten Stunden durch Gruppen gebucht und wir werden nicht reingelassen. So fahren wir Richtung Süden, mit einer kleinen Hoffnung, in Bleik noch eine Vogeltour zu buchen. Doch das Wetter bessert sich nicht.
20.-25. Juli – Bodo/Mo i Rana/Trondheim, Norwegen
Wir verlassen die Lofoten Richtung Bodo. Von der Fähre aus bewundern wir noch einmal die skurrile felsige Küste der Inselgruppe. Die Überfahrt dauert 4 Stunden bei sehr ruhiger See. Wir fahren noch ein Stück weiter auf einen Campingplatz bei Fauske. Wir brauchen wieder einmal Strom für die Ladegeräte und ein Internet. Ein Tag ohne Fahren ist angesagt um wieder einmal ein paar Hausarbeiten zu machen. Am Sonntag passieren wir den Polarkreis ohne anzuhalten (reine Touristenabzockerei). Dafür steigen wir in die Gronligrotte bis 43 Meter unter die Eingangshöhe. Wir übernachten in Mo i Rana, essen bei einem Chinesen (mangels Alternativen) und lassen den defekten Wasserhahn ersetzen. Weiter Richtung Süden bei immer noch nasskaltem Wetter aber schöner Gegend mit Wälder, Schluchten, Bergen mit Schnee, Flüssen und Wasserfällen. Wir sind in der Gemüsekammer Norwegens. Wir besuchen Trondheim mit seinen bekannten Speicherhäusern. Endlich scheint zwischendurch die Sonne und wir laufen wieder in kurzen T-Shirts statt langärmligen Pullovern rum.
26.-28. Juli - Goldene Route, Norwegen
Wir starten auf die goldene Route. Das erste Highlight sind die Slettafossen, ein faszinierender Wasserfall. Dann geht es durch eine enge Schlucht mit hohen, steilen Felswänden und über ein Hochmoor, wo wilde Moschus-Ochsen leben. Wir übernachten in Andalsnes am Romsdalfjorden im Hafen. Als wir am Morgen aufwachen, steht ein Kreuzfahrtschiff ca. 30 m vor unserem Camper. Busse fahren vor, denn die wollen alle die Trollstiegen hochfahren. Also machen wir uns schnell auf den Weg, damit wir vor den Bussen oben sind. Wir fahren die Haarnadelkurven hoch und bewundern die vielen Bäche und Felswände. Von der Aussichtsplattform aus fotografieren wir die Serpentinen. Wieder geht es über eine Hochebene, bevor es wieder auf die Meereshöhe runter geht nach Valldal und mit der Fähre über den Norddalsfjord nach Eidsdal. Und schon geht die Strasse wieder hoch, diesmal etwas gemächlicher, um dann bei Geiranger am gleichnamigen Fjord wieder über eine Serpentine zurück auf die Meereshöhe zu gelangen. Auch hier ankert wieder ein Kreuzfahrtsschiff. Der Geirangerfjord gilt als Top Highligth aller nordischen Kreuzfahrten. Über eine weitere Serpentine kommen wir zu einem Aussichtspunkt und geniessen die wunderschöne Sicht auf den Fjord. Der Tag endet nach unendlich vielen Eindrücken und Bildern in Donfoss. Auf der Weiterfahrt überqueren wir den höchsten Pass des Nordens (1443 MüM). Wir fahren durch eine Berglandschaft mit Gletschern, Seen z.T. noch zugefroren oder mit Eisblöcken, Schneefeldern und natürlich Bäche, Flüsse und Wasserfälle. Über die bisher engste Strasse in Norwegen, wo kreuzen zeitweise unmöglich war, geht es wiederum steil auf Meerehöhe zurück.
29./30. Juli - Bergen, Norwegen
Am Morgen geht es gleich auf die Fähre über den Sognefjorden von Hella nach Vangsnes. Danach fahren wir wieder in die Berge mit Schnee und Eis. Wir fahren durch verschiedenen Skigebiete in der Gegend von Voss. Am Nachmittag erreichen wir Bergen. Nach einem ersten Rundgang durch das Hanseviertel und einem Mixed Grill mit Meeresfrüchten suchen wir uns einen Campingplatz.
Mit Bus und Bahn geht’s ins Zentrum von Bergen. Der Rundgang startet diesmal im Kunst- und Museumsviertel. Durch die lebhafte Fussgängerzone stossen wir auf die Johanneskirken um dann zurück und vorbei an Gaukler und Musikanten ins Hafengebiet zu gelangen. Lecker was hier alles angeboten wird. Nach dem Meeresfrüchte-Mix von gestern müssen heute Muscheln dranglauben. Im Hanseviertel sind nicht nur die Fassaden interessant. Die alten Gebäude werden möglichst original erhalten und besonders von der Rückseite kann man die Renovationsarbeiten mitverfolgen. Wir entdecken in Bergen eine Kopie der Lombard-Street in San Francisco. Im Dom lauschen wir noch einem Orgelkonzert bevor wir uns auf dem Rückweg noch mit Rauchfisch sowie frischem Heilbutt eindecken.
31. Juli, 1. August - Panoramastrasse, Norwegen
In Richtung Oslo fahren wir auf der Panorama Strasse. Eigentlich sollte man hier einen schönen Ausblick auf die Schneeberge des Hardangervidda Nationalpark haben. Diese waren jedoch meist in Wolken gehüllt. Dafür erlebten wir das ganze Wetterpanorama, vom Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen bis hin zum Hagelsturm in der Hochebene Bjoreidalen. Dafür gabs wieder schöne Wasserfälle, tiefe Schluchten und „Mondlandschaften“. Abends sind wir in der Nähe von Gol, schon ziemlich nahe bei Oslo. Nach einem ausgiebigen 1. August Frühstück besichtigen wir einen Meteroitenkrater. Wir fahren wieder entlang an nicht enden wollenden Fjorden und erleben noch einmal die norwegische Kunst des Tunnelbaus. Erstaunlich, dass das GPS in so einem Wirrwarr die Orientierung nicht verliert. Wir erreichen dann Oslo, wo wir in der Nähe der Stadt auf einem Campingplatz übernachten.
2. /3. August - Oslo, Norwegen
Mit dem Bus ist es nur etwa eine halbe Stunde zum Stadtzentrum. Also ideal für eine Stadtbesichtigung. Leider regnet es aber den ganzen Tag ohne Unterbruch. Deshalb lassen wir es bei der Besichtigung einiger weniger Sehenswürdigkeiten bewenden, Opera, Dom und Karl Johans Gate. Zum Zeitvertreib fahren wir auch noch mit der U-Bahn. Der Regen der letzten 2 Tage hat den ganzen Platz aufgeweicht. Der Camper gräbt sich beim Anfahren in den Boden. Ein Traktor zieht uns dann aus dem Dreck auf die Strasse.
Norwegen hat uns nicht mit warmem Sommerwetter verwöhnt. Deshalb sind wir schneller Richtung Süden gereist als geplant und haben etliche Sehenswürdigkeiten ausgelassen.
4.-8. August - Westküste Schwedens
Die Landschaft ändert sich. Nach den rauen, zerklüfteten, steilen Felsen in Norwegen ist hier eine viel sanftere, leicht hügelige Landschaft mit glatten abgerundeten Felsen. Am Abend erleben wir in Frillesas (südlich von Göteborg) noch einen Sonnenuntergang hinter einer Landzunge. Nach einem ausgiebigen Frühstück ist wieder einmal Waschen, Putzen, Reparieren, Wasserauffüllen etc. angesagt. Dann folgt ein Tag zum Relaxen. Wir fahren weiter bis Landkrona. Unterwegs besuchen wir noch Varberg mit der alten Festung. Nach Malmö überqueren wir dann über die Brücke und durch den Tunnel die Meerenge zwischen Schweden und Dänemark.
8.-12. August - Kopenhagen, Dänemark
Wir suchen einen Platz am Stadtrand von Kopenhagen. Am Nachmittag sind wir schon im Tivoli. Für die Stadtbesichtigung am Donnerstag benützen wir den öffentlichen und den Hop on – Hop off Bus. Aber auch die zu Fuss zurückgelegte Strecke lässt sich sehen. Die kleine Meerjungfrau, die Oper, die Börse, Schloss Amalienborg, Nyhavn und die weltweit längste Fussgängerzone Stroget alles an einem Tag. Am Freitag geht es erneut in die Stadt. Diesmal wählen wir die Kanalrundfahrt, um die Stadt vom Wasser aus zu erleben. Der Hafen von Kopenhagen wird mehr und mehr vom industriellen zum kulturellen Hafen. Danach geht es mit der Metro nach Christiania, der alternativen Stadt in der Stadt. Über die dänischen Inseln geht es auf das dänische Festland. Die Landschaft ist eben und wird landwirtschaftlich genutzt. Insbesondere wird hier Getreide und Mais angebaut. Eindrücklich ist die fast endlos lange Brücke zwischen den Inseln und dem Festland. In Hejlsminde finden wir einen schönen angenehmen Campingplatz. Am Sonntag schalten wir einen Ruhetag ein. Baden im Meer lassen wir aus, weil es Quallen hat. Aber wir geniessen den Swimmingpool und geniessen einen ruhigen Tag.
13.-14. August - St. Peters-Ording, Deutschland
Wir fahren über die Grenze nach Deutschland. Auf der Autobahn ist kaum zu bemerken, dass wir über die Grenze fahren. Einzig ein Schild wies darauf hin, dass hier früher ein Grenzübergang war. In St. Peters-Ording kommen wir an das Wattenmeer. Wir staunen über die riesigen Gras- und Sandgebiete, die zwischen dem bewohnbaren Land und dem Wasser liegen. Wir wollten Velo’s mieten, aber es waren keine mehr verfügbar. Also ging es wiederum zu Fuss über den Damm entlang dem Wattenmeer. Zwischendurch ein Besuch auf einem Markt, weiter zu Fuss bis an das Wasser und zurück ins Ortszentrum. Wir lauschen einem Konzert von 2 jungen Rock-Ladies, essen Fisch und fahren dann zurück zum Camper.
15.-20. August - Hamburg, Deutschland bis nach Hause
Nächste Station ist Hamburg. Nach der Ankunft fahren wir noch in die Stadt und machen einen 1. Stadtbummel. Am Ende landen wir auf der Reperbahn, wo wir noch 2 Karten für das Musical Sister Act ergattern. Am Morgen regnet es. Der Wetterbericht verspricht Besserung am Nachmittag. So fahren wir erst nach dem Mittag wieder los und steigen in einen Bus für eine Stadtrundfahrt. Zuerst ging es vorbei an vielen Konsulaten, dann zurück in die Innenstadt und ins Verkehrschaos. Wir kamen kaum mehr weiter und etliche Stationen der Tour konnten nicht mehr angefahren werden. Super war dafür an diesem Tag der Abschluss mit dem Musical.
Wir kommen nach Düsseldorf, der ersten Stadt seit 3 Monaten in welcher wir schon waren und auch kennen. Die Altstadt ruft und es ist ein herrlich warmer Tag und Abend. Ideal um sich an der längsten Theke der Welt den Durst zu löschen. Noch einmal im Euro-Raum einkaufen. Dann ein Besuch bei Tante Anna und Zum Pötzke, 2 Lokale welche ich vor 37 Jahren zum ersten Mal besuchte und die beide unverändert sind. Nur dass bei Pötzke heute die Tochter der früheren Wirtin das Zepter schwingt. Nach 2 weiteren Etappe sind wir wieder zu Hause.
Die Bilanz nach 12‘000 km: unfallfrei, pannenfrei, keine Karosserieschäden, 2 Schalter von Wasserhähnen defekt, 1 Türarretierung defekt und ein Elektro-Stecker liegengelassen.
Wir haben viel erlebt, viel gesehen, viele interessante Begegnungen gehabt, viele Foto’s gemacht und haben nach 4 Wochen Nordrussland am Nordkap die Mitternachtssonne genossen. Das muss alles noch verarbeitet werden.
Doch schon beginnen die Vorbereitungen fürs nächste Abenteuer. Im nächsten Mai starten wir unsere Reise mit dem Camper nach Beijing.