Oman 1 Niederried - Salalah (7. Nov. - 8. Feb.)
Mi 07. 11. Niederried
Der Camper ist beladen. Noch eine Nacht zu Hause schlafen und dann fahren wir los.
Do 08. 11. Niederried - Nürnberg 565 km
Unsere erste Etappe führt uns nach Nürnberg. Unterwegs ziemlich viel Verkehr, vor allem Lkw's, aber problemlose Fahrt.
Fr 9. 11. Nürnberg – Prag 350 km
Am Morgen nochmals im Westen einkaufen und die Vorräte ergänzen. Wir kaufen u.a. Schwarzwälderschinken mit einer Haltbarkeit bis Weihnachten und hoffen, dass wir den durch alle Zollkontrollen durchbringen. Die Fahrt verläuft ähnlich wie gestern, viel Verkehr, viele Lkw's, aber leider ist die Umgebung grau in grau weil viel Hochnebel vorhanden ist. Dabei gäbe es viele bunte Bäume entlang der Strasse, die mit ein bisschen Sonnenschein wunderbar aussähen.
Sa 10. 11. Prag
Wir übernachten direkt an der Moldau. Mit der Strassenbahn fahren wir am Morgen in die Stadt. Eine Runde mit dem Hopp-On Hopp-Off Bus gibt uns einen ersten Eindruck von Prag. Eine schöne Stadt beidseits der Moldau. Auffallend viele schöne Gebäude, fast alle Strassen mit Klopfsteinen bepflastert und jede Menge Touristen. Wir besuchen die Prager Burg, den Altstadtring und die Karlsbrücke. Leider zeigt sich auch heute die Sonne nicht, dafür treffen wir überraschend Bekannte aus Frutigen.
So 11.11. Prag
Nach ein paar Regentropfen am Morgen zeigt sich heute erstmals auf unserer Reise die Sonne. Prag besitzt ein engvernetztes öffentliches Verkehrssystem mit Bussen, Strassenbahn und U-Bahn. Wir benützen es um zur Karlsbrücke zu gelangen. Wir sind erstaunt, wie schnell junge Leute hier die Sitzgelegenheiten für ältere frei machen. Zu Fuss geht es dann quer durch die wiederum sehr belebte Innenstadt. Es ist Sonntag, aber alle Geschäfte sind geöffnet. Das zentrale Einkaufszentrum Palladium unterscheidet sich kaum von einem Einkaufszentrum bei uns. Am Ende unserer Stadtbesichtigung steigen wir am Wenzelsplatz wieder in die Strassenbahn.
Mo 12. 11. Prag - Krakau 535 km
Ein reiner Fahrtag. Die Grenze zwischen Tschechien und Polen könnte man fast übersehen, merkt es aber am Zustand der Strassen. In Tschechien sind sie noch oft holperig, man ist aber mit vielen Baustellen dabei dies zu verbessern. Die Wälder mit vielen Birken erinnern uns ein wenig an Russland. In Krakau ist heute bereits die Hälfte der Reisegruppe eingetroffen.
Di 13. 11. Krakau
Nach der langen Fahrt gestern gehen wir heute die 5 km vom Camping in die Altstadt zu Fuss, alles entlang der Weichsel.
Mi 14. 11. Krakau
Es wird kalt und zwischendurch regnet es. Um 16 Uhr ist es schon praktisch dunkel. Die Prognosen für die nächsten Tage sagen -2 bis -6 Grad in der Nacht voraus. Wir gehen in einem Lidl einkaufen. Einrichtung und Produkte sind praktisch identisch wie in der Schweiz oder in Deutschland. Nur die Preise sind wesentlich tiefer als bei uns. Die Reisegruppe ist fast komplett, auch die Reiseleiter sind heute eingetroffen.
Do 15. 11. Krakau
Heute ist der offiziell 1. Tag der geführten Reise. Die Gruppe ist komplett und bereits spendiert ein Mitreisender einen Apero. Christoph feiert seinen 75. Geburtstag. Am Nachmittag findet dann das erste Meeting statt. Kartenmaterial, GPS, Info's über die Reise etc. werden ausgeteilt und die erste Tagesetappe mit den Grenzformalitäten besprochen. Natürlich kommt auch hier das leibliche Wohl nicht zu kurz. Morgen geht's in die Ukraine.
Fr 16. 11. Krakau - L'viv (Lemberg) 340 km
Wir sind in die Ukraine eingereist. Um 12 Uhr fuhren wir zum Zoll und nach 3,5 Stunden waren wir durch. Ausser langem Warten passierte am Zoll fast nichts. Pass und Fahrzeugschein bei der Aus- und Einreise vorweisen. Kontrolliert wurde praktisch nur, ob sich keine 3. Person im Fahrzeug befindet. Dann stellten wir die Uhren 1 Stunde vor und noch während der Fahrt nach L'viv wurde es dunkel. Das Wenige was wir noch sehen bekamen erinnerte uns sehr an das ländliche Russland.
Sa 17. 11. Lemberg
Lemberg liegt Nahe der polnischen Grenze und ist nach Kiev und Odessa die Stadt mit den drittmeisten Touristen. Die Altstadt ist Teil des UNESCO Kulturerbes. Auf unserer Stadtbesichtigung besuchen wir 3 Kirchen, eine jahrhuntertalte Apotheke, und das historische Museum und natürlich die Altstadt. Zu Mittag essen wir Strudel, welcher hier in x Varianten sowohl süss wie auch salzig angeboten wird.
Am Abend geniessen wir beim 1. gemeinsamen Gruppenessen die typisch ukrainische Küche und werden von einer ukrainischen Musikgruppe unterhalten. Vorgetragen wurden ukrainische Volksmusik, Memory aus Cats, Halleluia von Cohen, Gefangenenchor aus Nabucco und viele mehr.
So 18. 11. Lemberg – Kiev 540 km
Wir starten früh am Morgen. Auf der Autobahn (2 Spuren ohne Pannenstreifen) ein Knall und dann ein lautes Rauschen. Wir steigen aus, unser Pneu hinten links ist geplatzt und es hat viel Verkehr. Zum Glück hat es nach etwa 20 Metern ein U-Turn bei dem wir etwas von der Fahrbahn weg fahren können. Schon hält ein anderer Teilnehmer unserer Gruppenreise an. Zusammen haben wir das Rad bald gewechselt. In Kiev angekommen telefoniert unser Reiseleiter mit Werkstätten (es ist Sonntag!) und kurze Zeit später teilt er uns mit, dass es in der Ukraine einen einzigen Ersatzpneu vom gleichen Typ gibt. Falls dieser qualitativ ok ist (korrekt gelagert) sollten wir diesen in Odessa abholen können – wir werden gut betreut. Am Abend zeigt man uns den Dokumentarfilm „die Ukraine zwischen Ost und West“, welcher die komplizierte Entwicklung seit der Unabhängigkeit vor 25 Jahren aufzeigte.
Mo 19. 11. - Di 20. 11. Kiev
Per Bus geht es auf eine Stadtbesichtigung. Kiev ist architektonisch stark geprägt aus der Zeit der Sowjetunion. Wir sehen viele Plattenbauten und Chrutschow-Häuser aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Von den neueren Hochhäusern sind viele noch im Bau wobei man nicht immer sieht, ob die Arbeiten noch im Gange oder unterbrochen sind. Hauptsehenswürdigkeiten (im Winter) sind die vielen Kirchen, Kathedrale, Klöster und Museen.
Di 20. 11. Kiev – Uman 200 km
Es wäre noch ein freier Tag in Kiev angesagt. Wir verzichten aber bei dieser Kälte auf eine erneute Fahrt in die Stadt. Statt dessen machen wir einen kleinen Camper-Service, tanken Gas und gehen einkaufen. Dann fahren wir bereits bis Uman, das etwa in der Hälfte der für Mittwoch vorgesehenen Etappe liegt. Mit 2 anderen Paaren der Gruppe übernachten wir bei einem Restaurent, in welchem wir gut und günstig gegessen haben. Hier herrscht tiefster Winter.
Mi 21. 11. Uman – Odessa 280 km
Kurz nach Mittag erreichen wir Odessa. Wir sind froh, dass wir heute nicht die ganze Etappe fahren mussten, denn heute Abend gehen wir noch im Opernhaus das Ballett die "Maskerade" anschauen.
Do 22. 11. Odessa
Es ist kalt während der Stadtbesichtigung. Wir sind froh, dass wir länger im Bus unterwegs sind als zu Fuss. Unsere Stadtführerin versorgt uns dafür mit sehr viel Informationen über die Geschichte und die Bewohner der Stadt. Nach einem stündigen Stadtrundgang zu Fuss besichtigen wir noch einmal das Opernhaus. Dann wärmen wir uns beim Mittagessen auf. Am Nachmittag steigen wir in die Unterwelt Odessas. Die Katakomben entstanden bei der Gewinnung von Baumaterial aus Muschelkalkstein. Später dienten sie als Versteck für Schmuggler und Menschenhändler. Während des 2. Weltkrieges verschanzten sich hier die Partisanen.
Fr 23. 11. Odessa
Unser neuer Pneu ist angekommen. Wir fahren in eine Garage um den Pneu auf die Felgen zu montieren und mit dem Reserverad auszutauschen. Jetzt haben wir wieder 4 wintertaugliche Räder. Nachdem wir auch noch die leere Gasflasche aufgefüllt haben fahren wir zum Hafen. Die Zollabfertigung geht recht zügig über die Bühne, dann aber beginnt es zu hapern. Ein Unfall mit einem PW beim der Einfahrt der Güterwagen blockiert die Rampe zur Fähre. Erst nach Stunden können wir an Bord. Es ist nach 22 Uhr und die Fähre müsste eigentlich schon unterwegs sein. Aber es sind noch keine Lkw's eingeladen. Wir beziehen unsere Kabinen und nach einem Sandwich gehen wir schlafen.
Sa 24. - So 25. 11. Odessa – Batumi ca. 1000 km Fähre
Morgens um 7 Uhr stehen wir immer noch im Hafen. Dann legt die Fähre endlich ab. Das Meer ist während der ganzen Fahrt ruhig. Ausser uns sind noch 3 PW's, etwa 40 Lkw's und jede Menge Güterwagons auf der Fähre. Die Fahrt dauert 36 Stunden. Das Essen ist gar nicht so schlecht, leider aber praktisch kalt, da alles auf den Tellern aufgetischt wurde bevor man den Speisesaal betreten durfte. Die Zeit verbringen vorwiegend mit Lesen, Spielen, nichts tun und schlafen. Am Sonntag fahren wir kurz vor Mitternacht in den Hafen von Batumi ein.
Mo 26. 11. Batumi
Bevor wir an Land gehen kommt noch die Zollabfertigung und Einfuhr des Campers. Man lässt uns vor den Lkw's von der Fähre fahren. Jetzt müssen wir noch die Haftpflichtversicherung bei einer georgischen Versicherung abschliessen. 2 Versuche schlagen fehl. Dann erlaubt uns die Polizei ohne Versicherung im Konvoi zu unserem Übernachtunsplatz zu fahren. Um 4 Uhr sind wir dann im Bett. Die Stadtbesichtigung wird von 9 auf 13 Uhr verschoben und auf gut 2 Stunden verkürzt. Am Abend gibt es wieder ein Seabridge Gruppenessen mit einer Auswahl an georgischen Spezialitäten und einheimischer Musik.
Di 27. 11. Batumi – Tiflis 380 km
Es ist wiederum ein Fahrtag angesagt. Zu Beginn fahren wir dem Meer entlang und dann durch die Berge. Das Herbstlaub ist praktisch alles schon gefallen. Strassen und Autobahnen sind teilweise neu oder noch im Bau, so dass unsere Navi's ihre liebe Mühe hatten, uns auf dem kürzesten Weg ans Ziel zu bringen. Aber schlussendlich haben wir es geschafft. Besondere Aufmerksamkeit beim fahren erforderten die Tiere (Kühe, Geissen, Schweine, Pferde .......), die sich auf oder direkt an der Strasse aufhielten.
Mi 28. 11. Tiflis
Nach der Stadtbesichtigung gehen wir abends noch Essen. Wie vor fünf Jahren als wird auf der Seidenstrassentour hier vorbeikamen sind auch heute wieder Präsidentenwahlen. Für die Georgier ist das ein freier Tag, und so sind viele Familien im Park wo wir übernachten unterwegs. Gewält wurde zum ersten Mal eine Frau als Präsidentin.
Do 29. 11. Tiflis – Seki 280 km
Wir fahren zur Grenze nach Aserbaidschan. Aus- und Einreise verlaufen für uns problemlos. Mehr Probleme hatten die aserbaidschanischen Zollbeamten und Versicherungsagenten mit unseren Fahrzeugpapieren und ihren PC's, die sie mit dem 2 Finger-System bedienten. Aserbaidschan erwartet uns mit sonnigem Wetter und gefühlten Temperaturen von 20 Grad – wie angenehm! Auf den ersten Blick ist Aserbaidschan sauberer und die Häuser gepflegter als in Georgien. Die Strassen sind weitgehend neu gemacht und top.
Fr. 30. 11. Seki
Das schöne Wetter ist vorbei. Am Morgen weckt uns der Regen und es wieder kühl. Wir besichtigen den Kahnspalast, eine Kawanserei und eine Handwerksatelier das in einem ehemaligen russischen Gefängis untergebracht ist. Am Abend gibt es wieder ein Seabridge Gruppenessen, diesmal mit aserbaidschanischen Spezialitäten.
Sa. 1. 12. Seki – Baku 370 km
Ein neblig grauer Tag auf der ganzen Strecke nach Baku. Zeitweise regnet es und in Baku erwartet uns ein stürmischer Wind. Wir übernachten direkt auf der Uferpromenade mit einem schönen Blick auf
die Stadt Baku und die „flame Towers“.
So 2. 12. Baku
Auf der Stadtbesichtigung fahren wir zu den „flame towers“ hoch. Es gibt 3 davon, von unserem Stellplatz aus sahen wir nur deren 2. Aber die Panorama Terrasse bietet uns einen herrlichen Blick auf die Stadt Baku. Nach einem Bummel durch die Altstadt besuchen wir noch das Teppichmuseum. Auf dem Weg zurück zum Camper weht wieder ein kräftiger Wind, zum Glück von hinten, denn wir sind zu Fuss unterwegs.
Mo 3. 12. Baku – Lenkoran 275 km
Südlich von Baku fand man in den Bergen Petroglyphen, die auf ca. 6'000 Jahre vor Christus datiert wurden. Auf dem Weg nach Lenkoran besuchen wir ein Museum das den Petroglyphen gewidmet ist und sehen uns diese dann noch in Natura an.
Morgen fahren wir über die Grenze in den Iran. Mal sehen, ob wir uns dann immer noch über das Internet melden können.
Bis bald oder ein bisschen später
Internet im Iran funktioniert mit mobilen Daten. Allerdings sind etliche Seiten wie Facebook oder Bluewin gesperrt!
Di 4. 12. Lenkoran – Astara 70 km
Seit ein paar Tagen haben wir als Mitbewohner eine Maus im Camper. Eine improvisierte Mause Falle hat keinen Erfolg gebracht.
Die Stadt Astara teilt sich in einen aserbaidschanischen und einen iranischen Teil. Der Grenzübergang ist mitten in der Stadt. Wir stehen rund 4 Stunden im Grenzbereich. Es gibt kaum Probleme, denn die meisten Aktivitäten werden von unserer Tourenleitung abgewickelt. Die Kontrolle unseres Campers besteht aus je einem Blick hinter alle Türen, die Schränke und die Garage – nichts angefasst und nichts ausgepackt. Kurz nach der Grenze verbringen wir die erste Nacht im Iran.
Mi 5. 12. Astara – Bandar Anzali 140 km
Auf dem Weg nach Anzali kaufen wir zwei Mausefallen. Gar nicht so einfach in einem Land wo kaum jemand englisch spricht. Nach einer kurzen Etappe reicht es am Nachmittag noch für eine kurze Stadtbesichtigung. Wir fahren zum Hafen und auf den Fisch- und Gemüsemarkt, besuchen ein kleines Militärmuseum, welches sich in einem noch vom Vater des letzten Schah's erbauten Palast befindet. Dann essen wir in einem guten Restaurant (das Essen war wirklich gut), trinken je ein Bier (natürlich alkoholfrei) und bezahlen dafür ganze 6 Franken. In einer Patisserie decken wir uns noch mit Süssigkeiten ein. 10 Stückli vergleichbar zu denen bei uns zu Hause kosten hier rund 1 Franken.
Die Mausefallen sind gestellt – jetzt hoffen wir, dass wir die Maus endlich fangen.
Do 6. 12. Bandar Anzali – Teheran 375 km
Die Maus ist gefasst, und unser 2. Problem, die überfülltem Gasflaschen ist zu mindest teilweise gelöst. Heizung und Kühlschrank funktionieren wieder und nur beim Gasherd können wir nur 1 von 3 Flammen brauchen. Ihr seht, neben dem Fahren und Besichtigen, dem Wassertanken und Toilette Entsorgen, gibt es immer noch weitere Beschäftigungen – wir sind eben nicht in den Ferien! Auf den Strassen müssen wir uns mit der iranischen Fahrweise abfinden. Wichtig ist, dass man den anderen in die Augen schaut und sich nicht abdrängen lässt. Erstaunlich ist, dass hier bei dem starken Verkehrsaufkommen nicht mehr Unfälle passieren. In Teheran fahren auf einer 6 spurigen Strasse bis zu 10 Autos nebeneinander. Und wenn man da von links auf die Strasse einfährt und diese nach 300 Meter auf der rechten Seite wieder verlassen muss – mit einer guten Mischung aus Geduld und ein bisschen Drängeln funktioniert es. Wir übernachten auf dam Parkplatz der Moschee mit dem Khomeini Schrein. Diese Besichtigen wir noch zur Abendzeit.
Fr 7. 12. Teheran
Nach einem Fahrtag ist natürlich wieder eine Stadtbesichtigung angesagt. Nach dem Besuch des Golestan Palastes schlendern wir durch die Innenstadt. Uns fällt auf, dass gegenüber unserem letzten Besuch vor 5 Jahren vor allem die jungen Frauen lässiger gekleidet sind. In einem Hotel gibt es ein tolles Mittagsbuffet mit Suppen, Salaten, verschiedene Fleischarten, Fisch, Gemüse und Dessert für unglaubliche 8 Franken pro Person. Vom Milad Tower blicken wir aus 280 Meter Höhe über die Stadt und gegen die praktisch an die Stadt angrenzenden Schneeberge die gegen 4000 m hoch sind. In einem riesigen Supermarkt decken wir uns noch mit Lebensmittel ein. Vorbei am Freiheitsdenkmal geht es dann zurück zu unseren Campern.
Sa 8. 12. Teheran – Isfahan 430 km
Bei schönstem Sonnenschein fahren wir weiter Richtung Süden nach Isfahan. Ein letzter Blick auf die Moschee und dann gehts los. Wir sind immer zwischen 1600 und 2200 Meter über Meer. Die Landschaft wechselt von grün immer mehr auf braun und es gibt kaum noch Bäume oder Büsche. In Isfahan ist am Abend das iranische Gruppenessen angesagt. Auf dem Rückweg zum Übernachtungsplatz machen wir noch Halt am ausgetrockneten Fluss um die beleuchtete 33 Säulenbrücke zu bestaunen.
So 9. 12. Isfahan
In Isfahan zeigt uns ein Künstler wie die Bilder der Miniaturmalerei entstehen. Dann gehen wir zum
Meydam e Imam. Der schöne Platz ist umgeben von Moscheen, Madresen und Palästen die wir eingehend besichtigen. Von der Terrasse des Ali-Qapu-Palastes hat man einen wunderbaren Blick über den Platz, die Stadt und die Umgebung. Zum Schluss gehen wir noch zum 40 Säulen Palast, welcher jedoch nur 20 Säulen hat. Die Erklärung für die Zahl ist, dass sich die 20 Säulen im Wasser vor dem Palast spiegeln. Rund um den Platz befinden sich viele kleine Handwerkeratelier, welche ihre auch gleich anbieten.
Mo 10. 12. Isfahan – Yasd 370 km
Beim Mittagshalt werden wir von einem iranischen Steinplattenhändler zum Tee eingeladen. Sein Sohn spricht ein bisschen englisch und so können wir uns mit ihm unterhalten Nach der langen Fahrt unterhalten uns am Abend 2 junge Musiker mit typisch iranischen Instrumenten. Neben einer persischen Flöte spielten sie auch noch eine iranische Variante des Dudelsacks sowie verschiedene Rhythmus-Instrumente.
Di 11. 12. Yasd
Nach dem Besuch des Feuertempels mit dem ununterbrochen brennenden Feuer steigen wir auf die Türme des Schweigens, wo die Zoroaster ihre Toten hinlegten. Danach machten wir Halt in einer Konditorei um iranischen Süssigkeiten zu kosteten. Im Wassermuseum erfahren wir alles über die Qanaten (Kanäle), welche die Stadt mitten in der Wüste mit Wasser versorgten. Nach dem Mittagessen und einem Bummel durch die historischen Altstadtgässchen besichtigen wir noch den höchsten Windturm der Stadt und lassen uns über seine Funktionsweise als Klimaanlage aufklären.
Mi 12. 12. Yasd – Persepolis 380 km
Wir fahren abwechslungsweise durch Hochebenen (ca, 1600 MüM) und 3 Pässe (2200 bis 2600 MüM). Die Landschaft ist meist öde und ohne Büsche und Bäume, aber von malerischen Felsformationen umgeben und in der Ferne sehen wir die zum Teil über 4000 Meter hohen Schneeberge. Seit 4 Tagen haben wir das schönste Wetter aber unser Camper ist von vorher noch total verschmutzt. Kurz vor Persepolis finden wir einen Autowaschplatz. 2 Männer waschen unseren Camper, während wir Tee trinken und uns mit einem anderen iranischen Kunden unterhalten.
Do 13. 12. Persepolis – Shiraz 60 km
Wir haben direkt auf dem Parkplatz zur Palastanlage übernachtet. Morgens um 9 Uhr - zu dieser Zeit sind noch kaum andere Besucher auf dem Gelände – besichtigen wir die rund 2500 Jahre alte Palastanlage. Erstaunlich was nach dieser Zeit noch alles erhalten ist. Die z.T. riesigen Steinblöcke wurden aus einer Entfernung von 40 Kilometer oder mehr nach Persepolis transportiert. Mit einer 3D Brille kann man an verschiedenen Stellen sehen, wie die Historiker die vollständige Anlage rekonstruiert haben. Eindrücklich sind auch die Reliefs welche, dank dem dass sie lange Zeit im Sand begraben waren, noch gut erhalten sind. Am Nachmittag fahren wir weiter nach Shiraz, wo wir am Abend in der Stadt in einem guten Lokal zusammen mit fast ausschliesslich Einheimischen essen und uns musikalisch unterhalten lassen
Fr 14. 12. Shiraz
In der Zitadelle des Karim Kahn aus dem Jahr 1770 erklärt uns Sirous – unser iranischer Begleiter – wie ein Hamam gebaut ist, wie die Heizung funktioniert und wie der Ablauf bei einem Besuch im Hamam war. Nach dem Besuch des Grabmals vom Hafis, einem der berühmtesten persischen Dichter fahren wir zu einem Einkaufszentrum. Wir staunen nicht schlecht, denn es gibt Familia-Müesli im Angebot und wir kaufen gleich 3 Pack davon. Noch mehr staunen wir dann an der Kasse. Während wird hier im Iran für ein gutes Essen in guten Restaurants immer weniger als 10 Franken bezahlt haben, kostet hier ein Pack Familia Müesli rund 10 Franken. Zurück auf dem Stellplatz schneidet mir Sabine, eine Mitreisende, zwischen den Wohnmobilen die Haare – Danke Sabine !
Sa 15. 12. Shiraz – Bandar Taheri 315 km
Landschaftlich die bisher schönste Fahretappe auf dieser Reise. Auf dem Hochland queren wir 10 oder mehr Bergrücken um dann wieder durch Ebenen bis zum nächste Bergrücken zu fahren. Die ersten 250 km bewegen wir uns immer zwischen 1600 und 2000 MüM. Die Felsformationen verändern sich mit jedem Bergrücken und auch die Farben wechseln. Je südlicher wir kommen wird es immer grüner. Anfangs waren alle Flussläufe ausgetrocknet, später sehen wir dann auch Wasser in Flüssen und Seen und es wird Landwirtschaft betrieben. Auch Nomaden mit ihren Herden sehen wir immer wieder. Am Schluss geht es hinunter auf die Meereshöhe und wir erreichen den persischen Golf. Es ist jetzt warm, ca. 24 Grad und auch das Wasser hat mehr als 20 Grad. Barbara ist sofort im Wasser, während ich meine Badehosen suche und einfach nicht finden kann. Wir grillieren zum 1. Mal auf dieser Reise und geniessen dann den schönen Sonnenuntergang.
So 16. 12. Bandar Taheri - Moghdan 130 km
Eine kurze Etappe entlang dem persischen Golf. Die Fahrt führt uns durch eine Erdgasgewinnungszone. Dann stehen wir wieder direkt am Meer und haben den ganzen Strand für uns. Mit einer Schere kürzen wir eine meiner Trecking-Hosen und schon bin auch ich im Wasser. Die Frauen tragen kein Kopftuch mehr und können sich frei in den Badeanzügen und Bikinis bewegen. Sirous, unser iranischer Guide bringt uns allen frischen Fisch, und so verbringen wir den Abend gemeinsam mit einem Fischessen.
Mo 17. 12. Moghdan – Bandar Lengeh 180 km
Es wird am Morgen schnell warm und die Temperatur steigt auf 27 Grad an. Wir suchen für einen Zwischenhalt ein schattiges Plätzchen und finden dieses nahe einer Mauer. Dahinter befindet sich eine Schule und über die Mauer können wir die Kinder beim Unterricht in Gruppen im Freien beobachten. In der Pause stehen dann alle Knaben an der Mauer und versuchen mit den paar Brocken englisch die sie können mit uns zu kommunizieren. Wir kennen jetzt alle ihre Namen und wissen woher sie kommen.
Di 18. 12. Bandar Lengeh
Heute ist Ruhetag --- kein Tagebuch !!!
Mi 19. 12. Bandar Lengeh – Bandar Abbas 175 km, dann Fähre nach Sharjah
Am Mittag fahren wir ins Zollgelände im Hafen von Bandar Abbas. Passkontrolle und Zollabfertigung (Carnet de Passage) sind chaotisch, wie eigentlich überall in den Häfen. Zum Glück erledigen unsere Helfer die Zollabfertigung ohne uns, so dass wir noch per Bus in die Stadt zum Mittagessen fahren können. Die Einfahrt mit unseren Campern auf die Fähre ist kritisch, und wir müssen den richtigen Zeitpunkt zwischen Ebbe und Flut abwarten, bis wir über die Rampe fahren können. Schlussendlich klappt es mit einigen Manövern vor-/rückwärts, schräg über die Rampe oder ein paar Bretter zu Hilfe nehmen, alle Fahrzeuge zu verladen. Zum Glück dürfen wir nach dem Ablegen in unseren Campern übernachten und müssen nicht auf dem Passierdeck mit hundert anderen in einem Raum auf Sesseln schlafen.
Do 20. 12. Sharjah – Al Mamzar
Morgens um 8 Uhr 30 gibt es Frühstück auf dem Passagierdeck. Bis die Fähre dann angelegt hat und unsere Camper entladen sind ist es nach 12 Uhr. Nun folgt die nächste chaotische Passkontrolle und Einfuhrabwicklung. Die Chassis-Nr. unserer Camper wird 7 oder 8 Mal geprüft und verglichen und unsere Camper dienten als Ausbildungsobjekte für 3 Drogensprühhunde. Zum Glück waren nicht alle betroffen. Der Freitag ist in den Arabischen Ländern arbeitsfrei.Wenn wir es nicht geschafft hätten die Zollabwicklung am Abend vor 19 Uhr noch abzuschliessen, wären unsere Camper bis am Samstag im Zollgelände blockiert gewesen. Unser Tourenleiter konnte am Schluss noch bewirken, dass die Camper nicht mehr gescanned wurden. So haben wir es am Donnerstag doch noch geschafft in die Vereinigten Arabische Emirate einzureisen.
Fr 21. 12. Sharjah
Ausschlafen, einkaufen und die einheimische Bevölkerung bei ihrem Sonntagsvergnügen (Picknick und Jetboot fahren) beobachten, während sie wiederum unsere Wohnmobile bestaunen und gerne mal in eines reinsehen. Am Abend folgt dann das Begrüssungsessen in den Emiraten und ein Bummel in einem Park in der Innenstadt.
Sa 22. 12. Sharjah - Musandam / Bassa Beach (Oman) 175 km
Zum ersten Mal tanken wir auf der arabischen Halbinsel. Der Diesel kostet hier 10 Mal mehr als im Iran ( 60 statt 6 Rp / l) Dann schon wieder ein Grenzübertritt. Auf dem Landweg sind die Zollstationen jedoch besser organisiert und nach gut 2 Stunden sind wir durch. Zuerst durch die Wüste mit Sanddünen und dann zwischen Meer und steilen Felsen der Küste entlang zu unserm Stellplatz, wo wir die Zeit über die Weihnachten verbringen werden.
So 23. 12. Bassa Beach
Heute machen wir eine gemütliche Bootsfahrt durch die Fjorde von „Norwegien Arabiens“ nicht weit von der Strasse von Hormuz. Auf einem traditionellen Dhaw-Holzboot werden wir richtig verwöhnt. Laufend werden uns Tee, Kaffe, kalte Getränke oder Früchte angeboten. Nach einem Bad im klaren Meer und anschliessender Süsswasserdusche essen wir uns an einem Buffet mit Thunfisch, Crevetten Poulet und verschiedenen Beilagen satt. Dann geht es an der Telegrafen-Insel vorbei zurück zum Hafen. Ein paar Mal sehen wir Delfine in der Nähe des Bootes, aber diese wollen sich nicht so einfach fotografieren lassen.
Mo/Di 24./25. 12. Bassa Beach
Weihnachten - 2 Tage lang relaxen wir an einem schönen Strand. Am Heiligabend essen wir zusammen mit der Gruppe und setzen uns danach ans Lagerfeuer. Aber eine echte Weihnachtsstimmung kommt ebenso wenig auf wie eine Lagerfeuerstimmung. Deshalb geht es auch nicht allzuspät ab ins Bett. Am 25. laden uns Katharina und Christoph am Abend zu einem Raclette ein.
Bisher konnten wir immer mal per WhatsApp telefonieren. Das funktioniert aber in den Emiraten und im Oman nicht. Viel Zeit verschwenden wir mit dem Versuch, die Sperre zu umgehen, bisher aber erfolglos.
Mi 26. 12. Bassa Beach – Dubai 190 km
Wir fahren wieder einmal über eine Grenze (Oman/VAE) nach Dubai. Der Grenzübergang mit der Abwicklung des Carnet de Passage schaffen wir diesmal innerhalb einer Stunde. Nach einer Kaffepause kaufen wir in einem Getränkemarkt ein. Hier sind alle alkoholischen Getränke von Bier, Wein und Likör bis zum Schnaps erhältlich (auch das gibt es in den Emiraten!). In Dubai stehen wir im riesigen Mushrif Park mitten in der Stadt. Hier gibt es viele Möglichkeiten für Sport- und Freizeitaktivitäten. Der Park schliesst abends um 22 Uhr und nur unsere Gruppe darf die Nacht im Park verbringen.
Do/Sa 27.-29. 12. Mushrif Park Dubai
Am Donnerstag geht's auf eine erste Stadtbesichtigung. Diese beginnt mit dem Besuch der Residenz vom Scheich von Dubai, dem Zabeel Palast. Von hier aus sehen wir bereits den über 800 m hohen Burj Khalifa. Durch die Dubai Mall gelangt man in den Wolkenkratzer und mit dem Lift geht es in die 124 Etage, die etwa in der Mitte des Hauses liegt. Jureimah Moschee, Dubai Museum, Bootsfahrt auf einem traditionellen Abra-Boot auf dem Dubai Creak sowie die Dubai-Souqs stehen am Nachmittag auf dem Programm. Am Abend kommt ein Vertreter der hiesigen Tourismusbehörde vorbei und bringt uns allen eine Reismahlzeit und einen riesigen Früchteteller vorbei.
Freitag ist hier Feiertag, und unser Park wird total mit Fahrzeugen und Einheimischen überschwemmt, welche hier ihren Hobbys wie Sport, Spiel, gemeinsames Plaudern und Pick-Nick nachgehen und das bis tief in die Nacht. Unser Programm führt uns an die Waterfront, auf die Palmeninsel, in den grössten Einkaufstempel, die Emirates Mall mit der Skihalle und das Marina Viertel. Viele Schaulustige bewundern unsere Camper und versuchen mit ihren meist beschränkten englisch Kenntnissen sich mit uns zu unterhalten. Trotzdem erfahren wir von diesen Leuten einiges über das Leben der Gastarbeiter (70-80 % der Bevölkerung) hier in den Emiraten.
Der 3. Tag in Dubai beginnen wir im Dubai Miracle Garden. Mit Millionen von Blumen wurde hier eine Märchenwelt gestaltet und auch viele Disney Figuren und ein Jumbo der Emirates haben ihren Platz. In der IBN Battuta Mall sind die Innenräume nach Themen aus Ländern gestaltet, die Battuta bereist hat.
So 30. 12. Dubai – Al Hamra (Ras al-Khamina) 130 km
Wir verlassen die verrückte Stadt Dubai und fahren wieder ein Stück auf der gleichen Strecke zurück, um den Silvester in Al Hamra zu verbringen. Gegen Abend sind wir mit meinem Göttikind Rahel verabredet, welche mit ihrer Familie hier ihre Ferien verbringt.
Mo 31. 12. Al Hamra (Ras al-Khamina)
Das Feuerwerk von Ras al-Khaimah wurde letztes Jahr ins Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen. Wir sind deshalb gespannt auf das grosse Spektakel. Unsere Reiseleitung hat für uns ein ganzes Paket mit Apero, Silvesterbuffet, Unterhaltung und beste Plätze für das Feuerwerk gebucht. Das Buffet mit vielen Meeresfrüchten war super und die Getränke (auch Alkohol) waren à discretion. Musik und diverse Showeinlagen verkürzten die Wartezeit auf das neue Jahr. Punkt 0 Uhr startete das Feuerwerk. Es war gigantisch und über eine Länge von ca. 4 km verteilt. Doch muss ich sagen, dass mir unsere kleinen Feuerwerk mit ihren verschiedenen Bildern trotzdem besser gefallen (klein aber fein statt gigantisch).
Di 1. 1. 2019 Al Hamra – Aqqa Beach (Dibba) 80 km
Wir wechseln vom Arabischen (früher persischen) Golf auf die andere Seite der Halbinsel an den Omanischen Golf. Wir durchqueren die Wüste, zuerst Sandwüste mit Dünen und Kamelen, dann geht es über in eine steinige Wüste und Berge. Jetzt erholen wir uns hier am Strand von den Silvesterstrapazen.
Mi 2. 1. Aqqa Beach – Hatta 125 km
Wir machen Halt an der Bidiyah Mosque. Diese kleine Moschee ist über 300 Jahre alt und soll die älteste in den Emiraten sein. Im Hefaiyah Naturreservat bei Kalba sehen wir verschiedene einheimische Tiere aus nächster Nähe. Am eindrücklichsten sind die Leoparden. In Hatta verbringen wir vorläufig die letzte Nacht in den Emiraten, denn morgen geht es für die nächsten ca. 6 Wochen wieder in den Oman.
Do 3. 1. Hatta – Shinas
Im Heritage Village von Hatta erfahren wir von einheimischen einiges über die Lebensweise der früheren Bewohner. Der alte Dorfteil wurde komplett rekonstruiert. Am Schluss servieren sie uns noch arabischen Kaffee (mit Safran und Cardamon) oder Tee und süsse Datteln. Dann kommt wieder einmal ein Grenzübergang mit Aus- und Einfuhr der Fahrzeuge und für den Oman müssen wir ein Visum kaufen. Wir übernachten am Rande eines Mangrovenwaldes und werden zum ersten Mal auf unserer Reise von Mücken attackiert.
Fr 4. 1. Shinas - Sohar 75 km
Die 2 Stops auf der Etappe geben nicht sehr viel her. Eine Festung die geschlossen ist (hier ist der Freitag was für uns der Sonntag) und eine Lagune die nur mit einem 4x4 erreichbar ist. Hier kann Barbara wenigsten wieder einmal ihrem Hobby – dem Muschelsammeln – nachgehen. Aber um 4 Uhr nachmittags gibt's dann Action beim Bull-Fighting.
Sa 5. 1. Sohar – Yanqul 140 km
Heute fahren wir Richtung Berge. Vorher besichtigen wir jedoch noch die Sultan Qaboos Grand Moschee. Eine prächtige Bergkulisse begleitet uns bis zu unserem Stellplatz wo wir dann in der Gruppe feinen Lachs vom Grill mit verschiedensten Salaten geniessen.
So 6. 1. Yanqul – Nakhl 190 km
Wir fahren endgültig in die Berge des Hajar-Gebirges. Der Ausgangspunkt für unsere kleine Wanderung ist das Bergdorf Wekan, welches nur mit 4x4 Fahrzeugen erreicht werden kann. Einheimische Fahrer bringen uns über die letzten km ins Dorf. Unser Ziel ist ein Aussichtspunkt auf über 1600 MüM, zu dem ein gut ausgebauter Weg fast ausschliesslich über Treppen führt. Abends stehen wir vor der Festung von Nakhl.
Mo 7. 1. Nakhl – Sawadi Beach 60 km
Eigentlich eine kurze Etappe, aber zuerst muss doch noch die Festung mit wunderbarem Blick auf die Oasenstadt besichtigt werden. Dann lassen wir an den heissen Quellen die kleinen Fische an unseren Zehen und Füssen knabbern. Nach dem Autowaschen treibt uns der „Gluscht“ auf Pommes Frites in einen FCK. Noch einkaufen und dann ab an den Sawadi Beach.
Di 8. 1. Sawadi Beach
Ein richtig erholsamer Tag. Gegen Mittag machen wir eine Bootsfahrt um die Sawadi Insel und baden in einer schönen kleinen Bucht auf einer anderen kleinen Insel. Die Flut ist gerade vorbei und das Wasser beginnt zu sinken. Gegen Abed dann bei Ebbe ist die Sawadi Insel zu Fuss erreichbar und wir steigen zum Turm hinauf und geniessen den Ausblick.
Mi 9. 1. Sawadi Beach - Muscat 130 km
In Barka besuchen wir den Fischmarkt und sehen zu, wie der frische Fang versteigert wird. Für uns kaufen wir dann 2 Tranchen Fisch, welchen wir am Abend mit Kräutern bedeckt in der Alufolie grillen. Anschliessend treffen wir uns in der Parfume Fabrik von Amouage. Dieses Parfum war vor noch nicht all zu langer Zeit das teuerste auf der Welt. Die Herstellung, Abfüllung und Verpackung erfolgt alles manuell. Imposant der Produktionsraum, der Verkaufsraum und eigentlich das ganze Gebäude. Carrefour hat im Oman die für uns lukrativste Auswahl an Lebensmitteln und so legen wir noch einen Einkaufs Stop ein.
Do - Sa 10.-12. 1. Muscat
Die Sultan-Qaboos-Moschee in Muscat ist eindrucksvoll und landesweit die grösste. Die Gebetsräume bieten etwa für 600 Frauen und bis 7000 Männer Platz. Während Männer hier zum Beten in die Moschee gehen müssen, ist dies für Frauen keine Pflicht. Das erklärt den Unterschied der Anzahl Plätze für Männer und Frauen. Danach geht es in das Opernhaus. Im Gas- und Oel Museum erfahren wir einiges darüber, woher der Reichtum im Oman stammt. Erstaunlich, dass Die Oelförderung erst ca. 1970 begann. Auch eine Bootsfahrt – diesmal vor Sonnenuntergang - entlang der Strände, bzw. Felsküsten vor Muscat steht auf dem Programm
Muscat liegt eigentlich am omanischen Golf, aber grosse Teile der Stadt sind durch einen ca 100 m hohen Felszug vom Meer getrennt, wobei es immer wieder Durchgänge zum Meer gibt sowie auch längere offene Strandabschnitte. Muscat wird von vielen Kreuzfahrtschiffen angefahren und zeitweise wimmelt es nur so von Touristen. Fischmarkt und Souq Viertel haben wir natürlich ebenso besichtigt wie den Sultanspalast im Altstadtviertel und das Bait Al Muranda Museum
Barbara geht zum indischen Barber Shop. Ich hatte ja auch noch Geburtstag, am gleichen Tag wie Christine die mit Ernst zusammen ebenfalls zur Reisegruppe gehört. Mit gutem Essen (Lobster) und einem ausgiebigen Apero mit Sekt, Gin Orange und Cuba Libre (pssssst – nicht weitererzählen weil hier nicht ganz legal) und 2 Torten haben wir das ausgiebig gefeiert.
So 13. 1. Muscat – Wadi Dayqah Staudamm 100 km
Wir haben nur ein 30 Tage Visum für den Oman. Die Reiseleitung fuhr mit all unseren Reispässen zur Visa-Stelle um diese zu verlängern. Hat leider nicht geklappt und so mussten wir alle zur Visa-Stelle am Flughafen fahren. Kontrolliert haben sie schlussendlich nur eine Person. Wir nehmen es gelassen, denn wir haben uns schon recht gut auf die arabische Bürokratie eingestellt. Abends übernachten wir am Fusse des Wadi Dayqah Staudamms.
Mo 14. 1. Wadi Dayqah Staudamm – Fins White Beach 85 km
Nach dem Abstecher in die Berge kehren wir an den Omanischen Golf zurück. Unterwegs machen wir Halt an einem Sinkhole, ein ca. 30 m tiefes Loch im Boden, in welchem sich ein kleiner See mit Salzwasser befindet.
Di 15. 1. Fins White Beach
Heute steht eine Wanderung durch den Wadi Ash-Shab auf dem Programm. Dies ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Wir beginnen unsere Tour bezeiten und sind froh, dass wir kurz nach Mittag zurück sind, denn da war ein wirklicher Ansturm von Touristen aus aller Welt.
Mi 16. 1. Fins White Beach – Sinaw 310 km
Eine relativ lange Fahretappe führt uns auf unterschiedlichen Strassen in eine riesige Ebene, welche uns stark an afrikanische Landschaften erinnert. Es herrscht eine riesige Strassenbautätigkeit und bald wir hier alles mit Autobahnen erschlossen sein - 2 bis 3 Spuren pro Richtung und alles beleuchtet!
Do 17. 1. Sinaw
Heute ist Kamelmarkt. Neben Kamelen werden auch noch Geissen, Fisch, Teppiche und sonst alles andere was zu einem arabischen Souk gehört angeboten. Speziell ist der Frauenmarkt, wo einheimische Frauen ihre Waren anbieten und den auch nur Frauen betreten dürfen. Dies gilt allerdings auch nur für Einheimische, männliche Touristen dürfen auch reingehen. Fotografieren ist unerwünscht bzw. nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Frauen gestattet.
Fr 18. 1. Sinaw – Ibra – Wahiba Sandwüste 150 km
In Ibra besuchen wir den ca. 300 Jahre alten Dorfkern. Die Häuser wurden damals aus Lehm und Steinen gebaut. Sie werden leider nicht mehr unterhalten und zerfallen immer mehr. Wir stellen unsere Camper für die Nacht ganz nahe an einer Düne ab. In einem Geländewagen fahren wir durch die Dünen und besuchen vor dem Sonnenuntergang eine Beduinenfamilie.
Sa 19. 1. Wahiba Sandwüste – Wadi Bali Khalid 90 km
Noch ein schönes Wadi zum Wandern und Baden
So 20. 1. Wadi Bali Khalid – Ras al Hadd 195 km
Am Morgen beobachten wir im Saleel Nationalpark die Sandgazellen. Nachmittags sind wir zu Besuch in einer Dhau-Schiffswerft, wo uns der Bau der Schiffe in Handarbeit erklärt wird.
Mo 21. 1. Ras al Hadd
Ein Ruhetag am Strand.
Di 22. 1. Ras al Hadd – Ras al Jinz 25 km
Eine kurze Fahrt zum Besucherzentrum für Meeresschildkröten. Im Museum gibt es viele Informationen über die grüne Meeresschildkröten. Der Panzer dieser riesigen Tiere ist bis zu einem Meter lang. Nachdem die jungen Tiere aus den Eiern geschlüpft sind suchen sie sofort das Wasser. Die männlichen Tiere leben dann für immer im Wasser. Die Weibchen kommen erstmals nach etwa 15 Jahren zurück zum Geburtsort, um hier in der Dunkelheit Eier in den Sand zu legen. Wir können dies nur mit einem Führer vom Besucherzentrum beobachten und die Zeit ist beschränkt. So sehen wir nur 2 Tiere, eines das noch am Graben eines Loches ist und ein Zweites, das die gelegten Eier wieder zudeckt.
Mi 23. 1. Ras al Jinz – Masirah Island 250 km
Eigentlich war die Überfahrt mit der Fähre erst für den nächsten Morgen geplant. Wegen der Gezeiten war es aber zeitlich besser, noch am gleichen Tag einzuschiffen. So wurde es kurz ein wenig hektisch, bis alle Fahrzeuge bereit waren. Wir erlebten aber einen schönen Sonnenuntergang auf dem Meer und nach gut einer Stunde Fahrt war es bei der Ankunft bereits dunkel.
Do-So 24. - 27. 1. Masirah Island
4 Tage auf einer Insel die gerade mal 80 km lang und max. 16 km breit ist. Einmal Zeit zum Relaxen, Baden und Nichtstun. Oh Schreck – wir wollen das Abwasser entleeren, doch das Abflussrohr und das Gestänge zum Öffnen des Schiebers sind weg. Das muss beim Auf-/Abfahren von der Fähre geschehen sein, obwohl viele Leute geguckt haben, dass man niergens touchiert. Doch keiner hat etwas bemerkt. Jetzt müssen wir uns natürlich überlegen, wie wir das behelfsmässig reparieren können.
Am Abend entspannen wir uns dann bei einem guten Essen mit Crevetten und Fischen, die von unserem Reiseleiter auf dem Grill herrlich zubereitet wurden.
Einfach Nichtstun kann man ja auch nicht. Also wird geschnorchelt, Brot gebacken und dem Strand entlang spaziert. Ein Besuch in einer Werkstatt steht auch auf dem Programm, ein Schlosser schmiedet uns ein neues Gestänge, so dass wir den Abwasserschieber nun auch wieder bedienen können. Die letzte Nacht auf der Insel stehen wir weit und breit alleine an einem langen Sandstrand.
Mo 28. 01. Masirah Island – Filim 80 km
Wir haben eine Fähre nur für unsere Gruppe (15 Camper). Danach stehen wir wieder am Meer, wobei das Wasser die ersten 300 Meter nur knöcheltief ist. Deshalb hat es hier auch Flamingo und viele andere Vögel. Der Ort ist auch beliebt für Vogelbeobachtungen.
Di 29. 01. Filim – Ras Madrakah 390 km
Eine langer Fahrtag fast ausschliesslich durch die Wüste. Aber auf den guten Strassen kann man über lange Strecken mit Tempo 100 fahren.
Mi / Do 30./31. Ras Madrakah – Sharbathat 265 km
Nachdem wir am Morgen die Wassertanks aufgefüllt haben, geht es weiter Richtung Südwesten. In der Wüste gibt es immer mehr grüne Büschel und dann sogar Bäume. Immer wieder sehen wir Kamele und Geissen entlang der Strasse. In Shabathat bleiben wir 2 Nächte, also Zeit um auch mal einen Waschtag einzulegen.
Fr/Sa 1./2. 02. Sharbathat – Shuwaymiah 120 km
Eine kurze Etappe führt uns über ein Hochplateau (ca. 300 m über Meer) wieder zurück ans Meer. Beim Abwasser leeren in der Wüste erschreckt uns eine Schlange. Eine arabische Sandboa (etwa 40 cm lang) kommt auf uns zu und verschwindet unter dem Camper. Auf einer steilen Strasse geht es dann vom Plateau wieder hinunter auf Meereshöhe. Ein langer Canyon zieht sich vom Meer in das Plateau hinein und bietet uns eine herrliche Sicht auf die Gesteinsformationen.
So 3. 02. Shuwaymiah – Wadi Suneik – View Point Delfine 110 km
Die Strasse führt nur zeitweise dem Meer entlang. Dazwischen müssen wir immer wieder auf ein Plateau hoch (ca. 700 MüM). Im Wadi Suneik machen wir eine kurze Wanderung und werden von Vreni und Max zu einem Bier eingeladen. Sie konnten mit ihrem 4x4 ein Stück weiter in das Wadi reinfahren und haben dann auch dort übernachtet. Wir sind wieder weiter an den Strand gefahren. An einem Militär Check Point wurden wir freundlich durchgewunken. An einer Stelle sehen wir gar einen Wasserfall mit riesigen Stalaktiten. Am View Point für Delfine bleiben wir dann über Nacht. Wir sehen etwa 3 Gruppen Delfine in der Bucht, aber zu weit weg um mit dem Handy zu fotografieren.
Mo 4. 02. View Point Delfine – Mirbat 110 km
Auf der Fahrt nach Mirbat sehen wir viele Kamele, welche die Strassen ebenso benützen wie die Autos. Auch grosse Heuschrecken sieht man überall. In Mirbat ist wieder einmal Einkaufen, Tanken, Frisch- und Abwasser besorgen usw. angesagt.
Di 5. 02. Mirbat – Wadi Darbat 110 km
Mirbat war früher eine blühende Handelsstadt mit wertvollen Handelshäusern. Diese verfallen jedoch immer mehr und nur die Festung ist restauriert und zu einem Museum umfunktioniert worden. Danach machen wir Halt ein 2 Sink Holes, bei denen der poröse Fels sich um mehr als 100 Meter gesenkt hat. Bei der Ankunft im Wadi Darbat glauben wir kaum mehr, dass wir uns noch im Oman befinden. Grüne Bäume und Wasser überall, doch die Kamele holen uns dann in den Oman zurück.
Mi 6. 02. Wadi Darbat – Salalah 50 km
Wir verlassen die Kamele im Wadi Darbat und nähern uns der 2. grössten Stadt im Oman. Unterwegs besuchen wir den Bruder von Amer (Brigittes Ehemann), welcher hier in einem noblen Resort arbeitet. Palmen säumen die Strassen und es wir immer grüner.
Do/Fr 7./8. 02. Salalah
2 Halbtagesausflüge führen uns in die Sultansmoschee von Salalah und den Fleisch- und Fischmarkt. Den Sultanspalast sehen wir nur von aussen, der Sultan selbst war in den letzten 7 Jahren nicht mehr hier. Beim Weihrauchmuseum können wir die ersten Weihrauchbäume aus nächster Nähe betrachten. Auf dem Weihrauch Souk sind wir so sehr mit einkaufen beschäftigt, dass wir vergessen noch ein paar Foto's zu schiessen.
Die kleine Wasserquelle Ayn Sahalnoot liegt idyllisch am Fusse eines Felsplateaus und führt das ganze Jahr Wasser. Die Ausgrabungsstätte Al-Baleed zeigt die aus dem 10. - 13. Jahrhundert stammende Hafenstadt, welche früher einen wichtigen Standort der Weihrauchstrasse war. Auf einer Bananen- und Kokospalmenplantage decken wir uns mit Früchten und Gemüse ein und trinken Kokosmilch aus der Schale